Unser Verein
Der Verein Kongpo Chukla e.V. gründete sich auf Initiative von Olaf Schubert im September 2000. Auf seinen Reisen durch Tibet war er unter anderem wiederholt in der Region Kongpo im Osten der Autonomen Tibetischen Region (TAR) unterwegs. Daraufhin entstand die Idee, in den abgelegenen Gebieten Osttibets Schulbau und Bildungsprojekte zu fördern und zu realisieren. Also bekam auch der Verein den Namen dieser fruchtbaren Region, die durch den Flusslauf des Yarlung Tsangpo (Brahmaputra) im Süden und durch den Nyang Chu im Norden geprägt ist.
Seit dem ist viel passiert und inzwischen unterstützen uns Mitglieder aus allen Regionen Deutschlands mit ihren Spenden oder mit dem Bekanntmachen und Weitererzählen der Arbeit von Kongpo-Chukla e.V..
Kongpo-Chukla e.V. ist Mitglied im Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen e.V. (ENS).
Geschichte des Vereins
Als erste Projekte wurden in den frühen 2000er Jahren Schulbau- und Bildungsprojekte in der Kongporegion umgesetzt. 2003 konnte nach langen Verhandlungen mit der Regionalregierung der Baustart für eine Schule in Punkar gegeben werden. Gemeinsam mit unserem tibetischen Partnern wurde die Schule in traditioneller und ökologischer tibetischer Bauweise erbaut und konnte im Februar 2005 eröffnet werden. In einer zweiten Schule in Drukla, nur 40km von Punkar entfernt, konnten wir einen Sanitärtrakt mit Duschen, Toiletten und Heißwasserkollektoren errichten und die Bibliothek ausstatten. Außerdem konnte ein Internatsgebäude mit Schlafplätzen für die Kinder angebaut werden. Aus Platzmangel mussten die Kinder bis dahin in ihren Klassenräumen schlafen. Die Bauten konnten 2009 fertiggestellt werden.
In Deutschland wurde in den ersten Jahren versucht auf Veranstaltungen für die Arbeit des Vereins zu werben und auf die kulturelle & politische Situation in Tibet aufmerksam zu machen. Ziel war es, Mitglieder und Spenden zu gewinnen. 2011 wurde unser erster großer Förderantrag bewilligt. In dem Programm „GenialSozial“ der Sächsischen Jugendstiftung, die Projekte im globalen Süden unterstützen, konnten wir die Jugendjury mit dem Bau einer Medizinschule in Pundo überzeugen.
Im März 2011 wurde der Bau der Medizinschule mit einer Zeremonie in Pundo begonnen. Nordöstlich von Lhasa, zwischen dem Fluss Kiychu und dem Dorf Ser Tsa gelegen, sollte eine ganz neue Schule im traditionellen tibetischen Stil gebaut werden. Mit unseren Kooperationspartnern vom Projekt PSTTM (Project for Strengthening the Traditional Tibetan Medicine) konnte der Bau vorangebracht und zügig abgeschlossen werden. Schon 2012 konnten auf dem neuen Schulcampus die ersten Auszubildenen begrüßt werden. Dort bekommen junge Tibeterinnen und Tibeter nun eine dreijährige medizinische Ausbildung mit dem Schwerpunkt traditionelle tibetische Medizin. Vor Ort gibt es eine Klinik. Es werden traditionelle Heilpflanzen angebaut und daraus Medizin hergestellt, die vor Ort verkauft werden kann.
Im Jahr 2014 fand eine Vereinsreise nach Tibet statt. Zwanzig Personen, zusammengesetzt aus Mitgliedern und Freunden des Projektes, als auch von der Sächsischen Jugendstiftung, machten sich auf den Weg, um knapp zwei Wochen im Himalaya zu verbringen und das Projekt vor Ort kennenzulernen. Dort konnte die Medizinschule besucht und sich ausgiebig mit den Menschen von PSTTM ausgetauscht werden. Es war für alle ein einzigartiges Erlebnis.
Seit 2015 können wir ein weiteres Projekt im Rahmen von „GenialSozial“ umsetzen. Im sehr dünn besiedelten Gebiet der Twin Lakes im Himalaja auf 4.500 m Höhe leben die Menschen unter sehr harten Bedingungen noch als Nomaden. Aufgrund von Mangelernährung, schlechter Hygiene und fehlender Bildung gibt es dort zunehmend Krankheiten vor allem bei Kleinkindern und jungen Mütter.
In diesem Projekt können wir ermöglichen, dass tibetische Krankenschwestern und Ärzte als mobile Teams mehrmals im Jahr Menschen behandeln und vor allem mit den Frauen Aufklärungsarbeit leisten.
Auf einer Kontrollreise konnten wir uns im Mai 2016 vom förderlichen Einsatz unserer Projektpartner überzeugen. In Barling besuchten wir das Ärzteteam von PSTTM auf einem der Fieldtrips und ließen uns die tägliche Routine zeigen. Das Team bezog dabei für einen Tag das örtliche Krankenhaus untersuchte die Dorfbewohnerinnen und -bewohner und versorgten sie auch direkt mit traditionell tibetischen Medikamenten, die für kostenfrei zur Verfügung gestellt wurden.
Seitdem finden jährlich verschiedene Fieldtrips unter anderen in das Nyima County oder das Twin Lakes County statt, um Menschen medizinisch zu versorgen und aufzuklären.
2019 erweiterten wir unsere Satzung, um neben unserem Hauptarbeitsfeld Tibet auch andere Regionen Asiens unterstützen zu können. So konnten wir ein neues Projekt in den Bergen Vietnams planen und mit den Projektpartnern vor Ort realisieren.
Hier unterstützen wir das Teresa Ethnic Home, eine Schule im zentralen Hochland, in der Provinz Dak Lak. Wir haben für die benachteiligten Kinder der Bergbevölkerung die Anschaffung von Musikinstrumenten für den Aufbau einer Musikbibliothek realisieren können. Damit lernen die Kinder der verschiedenen ethnischen Bergvölker ihre eigene musikalische Kultur kennen und erhalten.
Außerdem konnten wir für die Kinder Grundnahrungsmittel, wie zum Beispiel Reis, Salz und Öl sowie warme Kleidung finanzieren.